Waldrapp

Wissenschaftlicher Name:  Geronticus eremita
Klasse:  Vögel
Kontinent:  Afrika
Lebensraum:  Trockenes, felsiges Gelände, Agrarland
Nahrung:  Insekten und Larven, Kleingetier aller Art
Gewicht:  1,3 - 1,5 kg
Größe:  70 - 80 cm
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In unserer Flugshow kannst Du freifliegende Waldrappen bestaunen

Bis zum 17. Jahrhundert in der Schweiz, Österreich und Süddeutschland heimisch – Durch starke Bejagung (Vogel und Eier galten als Delikatesse) wurde dieser Zugvogel in Europa ausgerottet. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Bestand als in der Natur stark gefährdet geführt, da er auch durch Pestizideinsatz und menschliche Störungen wie Überweidung zusätzlich beeinträchtigt wird. Es existieren nur noch rund 250 Brutpaare in freier Wildbahn auf der arabischen Halbinsel und in Ost-Afrika. Die Art wird zooübergreifend europaweit in einem EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) koordiniert und nachgezüchtet, sodass eine Reservepopulation erhalten wird.

In einem großen Artenschutzprojekt (EU LIFE+) arbeiten Mitgliederzoos des VdZ seit 2002 eng zusammen, um den Waldrapp in Europa in drei Brutkolonien (Österreich und Deutschland) wieder anzusiedeln. Bis 2020 konnten 314 in Zoos, unter anderem Walsrode, nachgezüchtete Waldrappe wieder ausgewildert werden. Da es sich um Zugvögel handelt, ist die Auswilderung eine besondere Herausforderung. Im ersten Lebensjahr lernen die Jungvögel die Zugstrecke normalerweise von ihren Elterntieren – Ein menschliches Waldrappteam (Leiter: Johannes Fritz) hat den nachgezüchteten Jungvögeln dann per Ultraleichtflugzeug die Flugstrecken in das Winterquartier gezeigt. Dieses liegt in einem WWF-Schutzgebiet in der Toskana. Wenn die Waldrappe mit 2 bis 3 Jahren in die Geschlechtsreife kommen, ziehen sie selbständig zurück in die Brutgebiete. Gefahren lauern auf dem Zug leider immer noch – sei es durch Stromschläge in Österreich oder Wilderei in Italien. 

Waldrappe finden ihre Beute wie alle Sichler überwiegend durch haptische Wahrnehmung – sprich durch „Erfühlen“ - und seltener durch ihr Sehvermögen. Die Schnäbel sind mit Tast-Sensoren ausgestattet, die den Vogel befähigen, schnell auf ein Beutetier zu reagieren, sobald es erfühlt wird. An der Schnabelbasis von Sichlern und Löfflern sitzen schlitzförmige Nasenlöcher, die den Vögeln erlauben, weiter zu atmen, während der Rest des Schnabels in der Erde, Schlamm oder Felsspalten nach Nahrung sucht.

Gefährdungsstatus
Ausgestorben
In der Natur ausgestorben
Vom Aussterben bedroht
Stark gefährdet
Gefährdet
Potenziell gefährdet
Nicht gefährdet
Unzureichende Datengrundlage
Nicht bewertet

Interessante Fakten

Einst ein häufiger Vogel – inzwischen ist der Bestand durch intensive Bejagung, Pestizideinsatz und Störung des Lebensraumes durch z.B. Überweidung stark dezimiert. Es existieren nur noch etwa 250 Brutpaare in freier Wildbahn!
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